Kreisfeuerwehrverband Schaumburg: Von Win-Win-Situationen profitieren
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(Stadthagen) Die konstituierende Sitzung des Beirates des Kreisfeuerwehrverbandes Schaumburg e.V. (KFV) wurde vergangene Woche in der Feuerwehrtechnischen Zentrale durchgeführt. Zunächst gab der KFV Vorsitzende Klaus-Peter Grote einen Überblick zur Struktur und den Aufgaben des Kreisfeuerwehrverbandes.

Der KFV besteht in diesem Jahr 40 Jahre. In den letzten Jahren ist die Feuerwehr immer mehr zu einer universellen lokalen und regionalen Hilfeleistungsorganisation herangereift. Grote dankte allen für die Bereitschaft, sich im neuen Beirat zu engagieren. Der Beirat setzt sich aus zahlreichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Handwerk und anderen Institutionen zusammen.

Im Anschluss wurde die Wahl zur Beiratsvorsitzenden und des Stellvertreters durchgeführt. Dabei wurden Ursula Müller-Krahtz zur Vorsitzenden und Martin Wrede zu ihrem Stellvertreter gewählt. Der Beirat nahm umgehend seine Arbeit auf. In einer ersten Diskussionsrunde wurden bereits wichtige Punkte im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes angesprochen. In der heutigen Zeit ist es schwer geworden, Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen. Aber auch Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, bei der Bekanntgabe einer ehrenamtlichen Tätigkeit in einer Hilfsorganisation, spielen heute eine Rolle und dürfen bei Einstellungen nicht zum Nachteil ausgelegt werden.

(Foto: privat)

Ein Freistellungsanspruch ergibt sich aus dem niedersächsischen Brandschutzgesetz. Dort werden Arbeitgeber in die Pflicht genommen, ihre Mitarbeiter für Einsätze bzw. Lehrgänge freizustellen. Die Lohnausfallkosten werden auf Antrag von den Kommunen erstattet. Hier sprachen sich die Mitglieder dafür aus, das ehrenamtliche Engagement solle auch seitens von Stadt-, Gemeinde- und Kreisverwaltungen und anderen öffentlichen Institutionen mehr gefördert werden, das sei unter Umständen bei der Vergabe von Ausbildungs- und Arbeitsplätze für unsere Region wertvoll. Es nütze im Landkreis Schaumburg wenigen, wenn tagsüber beispielsweise alle außerhalb in Hannover arbeiten. Diese Menschen stehen hier den Feuerwehren im Einsatzfall nicht zur Verfügung.

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Durch die Ausbildung in einer Hilfsorganisation entstehen dem Arbeitgeber durchaus auch Vorteile. Nach Grundlehrgängen gibt es spezielle Lehrgänge, wo technisches Verständnis und Führungskompetenzen vermittelt werden. Schließlich können ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder als Brandschutzhelfer in den Firmen agieren.

Entsprechend ausgebildete Mitglieder aus anderen Hilfsorganisationen können beispielsweise als „Ersthelfer im Betrieb“ eingesetzt werden. Dies sahen die Mitglieder des Beirates als Win-Win Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Hier gilt es anzusetzen und Gespräche zu führen.

Weitere zukünftige Punkte werden unter anderem die Integration von Flüchtlingen sowie die Inklusion von Menschen mit Behinderungen sein. In den Jugendfeuerwehren wird Inklusion bereits gelebt. Für den Bereich der Aktiven müssen jedoch noch Voraussetzungen zum Versicherungsschutz und für die Einsatzabteilungen durch das Land Niedersachsen geschaffen werden. Warum soll z.B. jemand mit einer leichten körperlichen Behinderung nicht in der Feuerwehr aktiv mitwirken? Es gäbe genügend Aufgaben für jedermann, z.B. administrative Tätigkeiten.

Zum Beirat des Kreisfeuerwehrverbandes gehören neben den Vorstandsmitgliedern des Kreisfeuerwehrverbandes folgende Persönlichkeiten:
Beiratsvorsitzende Ursula Müller-Krahtz (ehem. Kreisverwaltungsdirektorin), stv. Beiratsvorsitzender Martin Wrede (Leiter IHK GS Stadthagen), Fritz Pape (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft), Dieter Ahrens (Kreishandwerksmeister), Marc Fügmann (Chefredakteur Schaumburger Nachrichten), Bernd Hellmann (Vorsitzender Förderverein Synagoge), Karl-Hinrich Manzke (Landesbischof Schaumburg-Lippe), David Langel (Geschäftsführer RIHA Wesergold), Stefan Nottmeier (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Schaumburg), Bernd Rathert (Bauerngut/Edeka Minden-Hannover), Uwe Brinkmann (Bauberatung, Architekt), Bernd Gerberding (Geschäftsführer DRK Rettungsdienst), Bernhard Hercht (Ortsbeauftragter THW Stadthagen) und Nadine Brockhoff (ASB Schaumburg/Hannover-Land). (pr)

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